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Prostatakarzinomzentrum Oberhausen-Niederrhein


Das Prostatakarzinom (Prostatakrebs) ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Es handelt sich dabei um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse. Das Prostatakarzinomzentrum Oberhausen-Niederrhein ist ein interdisziplinärer Zusammenschluss von Einrichtungen, die an der Behandlung des Prostatakarzinoms beteiligt sind. Sie haben hierzu ein gemeinsames Konzept zur Behandlung und Therapie des Prostatakarzinoms abgestimmt, um für die betroffenen Patienten das bestmögliche Behandlungsergebnis zu erzielen. Zentrale Anlaufstelle ist die Klinik für Urologie am Johanniter Krankenhaus Oberhausen. Chefarzt Prof. Dr. Jan Fichtner leitet das Zentrum. Weitere Kooperationspartner sind medizinische Einrichtungen des Klinikverbunds, Fachpraxen sowie niedergelassene Urologen der Rhein-Ruhr-Region.

Mit dem Prostatakarzinomzentrum Oberhausen-Niederrhein steht Betroffenen ein starkes Netzwerk mit einer langjährigen Kompetenz in der Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Prostatakrebs zur Seite.

Informationen zum Prostatakarzinomzentrum Oberhausen-Niederrhein

Zielsetzung

Das Prostatakarzinomzentrum Oberhausen-Niederrhein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Versorgungsqualität ständig im Sinne einer hohen Patientenzufriedenheit weiter zu entwickeln. Die sich daraus ergebene Verbesserung der Struktur- und Prozessqualität ist nur durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der Kooperationspartner möglich. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern abgestimmte Ziele helfen dabei, den „Roten Faden“ nicht zu verlieren.

Unsere Ziele sind:

  • Förderung der Früherkennung von Prostatakrebs
  • Festlegung der bestmöglichen Therapie in wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenzen
  • Ganzheitliche Versorgung und Betreuung der betroffenen Männer unter Einbeziehung aller notwendigen medizinischen und sozialen Institutionen
  • Erhöhung der Heilungsrate
  • Verbesserung der Lebensqualität Betroffener
  • Standardisierte Durchführung von Diagnostik und Behandlung des Prostatakrebses

Wir empfehlen an dieser Stelle dringend, die jährlichen Krebs-Früherkennungsuntersuchungen (ab dem 45. Lebensjahr) bei Ihrem Urologen zu nutzen.

Beteiligte Einrichtungen und Kooperationspartner
Diagnostik und Behandlung

Prostatakrebs im Frühstadium ist symptomlos. Im fortgeschrittenen Stadium können uncharakteristische Beschwerden auftreten. Dazu gehören Blasenentleerungsstörungen, Knochenschmerzen, Gewichtsverlust und Blutarmut. Da es erst bei fortgeschrittener Erkrankung zu Beschwerden kommt, wird der Krebs nur durch regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen im Frühstadium diagnostiziert.

Zur Behandlung des Prostatakarzinoms legen wir für jeden Patienten einen individuell abgestimmten Therapieplan fest. Dazu werden alle Krankheitsfälle in speziellen Tumorkonferenzen begutachtet und optimale Behandlungsverfahren besprochen. Durch ein Team von Spezialisten aus den verschiedenen Fachdisziplinen, wie Radiologie, Nuklearmedizin, Pathologie und weiteren Bereichen, ist es uns möglich, auf höchstem Standard basierende Diagnostik und Behandlungsmethoden anzubieten. Welche Behandlung in Frage kommt, hängt von einer Vielzahl an Faktoren an. Dazu zählen: Stadium des Prostatakrebses (lokal begrenzter Tumor oder bereits auf andere Organe gestreut), Aggressivität (Geschwindigkeit mit der sich der Tumor ausbreitet) sowie individuelle Faktoren (Alter, Vorerkrankungen usw.).

Wir besprechen mit Ihnen ganz genau, welche Behandlung empfehlenswert und möglich ist.

daVinci-Operation
Wird der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt, d.h. der Tumor ist auf die Prostata begrenzt und hat nicht gestreut, wird in einer Operation die Prostata entfernt.

In unserem Zentrum bieten mit dem robotergestützten DaVinci-System die modernste und schonende OP-Technik für eine Prostataentfernung (Prostatektomie) an. Dieses System erlaubt Schlüsselloch-Operationen mit höchster Präzision und minimiert Komplikationen und Belastungen für die Patienten. Über eine Konsole mit echter 3D-Sicht und HD-Technologie steuert der Operateur die 4 Arme des OP-Roboters, die analog zur menschlichen Hand eine vollständige Bewegungsfreiheit in allen Dimensionen ermöglichen und hat zu jeder Zeit volle Kontrolle über alle Abläufe. Die Entscheidung über den nächsten Schritt liegt immer ausschließlich beim Operateur. Das reduziert alle üblichen Nachteile einer Operation. Die größere Mobilität der Instrumente verringert die Schmerzen an den Eintrittsstellen der Bauch- oder Brustwand noch weiter als bisher. Dadurch sinkt zusätzlich die operationsbedingte Infektionsgefahr. Durch die schonende OP-Methode erholt sich der Patient rascher und kehrt schneller in den Alltag zurück.

Tumorkonferenzen

Die Diagnose eines bösartigen Befundes, festgestellt bei einem der Kooperationspartner des Prostatakarzinomzentrums Oberhausen-Niederrhein, führt in der Regel zu einer Vorstellung in unserem Behandlungsteam. In der Tumorkonferenz (jeden 1. Mittwoch im Monat, 13.30 Uhr/Urologischer Besprechungsraum) wird die Behandlung und Therapie jedes Patienten mit Prostatakrebs besprochen und gemeinsam abgestimmt. Die Fachärzte aus den Bereichen der klinischen Urologie und Strahlentherapie besprechen den individuellen Fall nach wissenschaftlichen Leitlinien und den Bedürfnissen des betroffenen Patienten hinsichtlich der Vorgehensweisen. Das umfasst die Besprechung notwendiger weiterer Untersuchungen und der entsprechenden vorrangige Behandlung. Außerdem das weitere Vorgehen und gegebenenfalls die nachfolgende Behandlungs-strategie. Bei Bedarf ergänzen weitere Fachbereiche das Team. Nach einer Tumorkonferenz wird der Patient von seinem Urologen über das Ergebnis der Beratungen informiert und entsprechend weiter betreut.

Studien

Informationen zur PCO Studie
In der PCO-Studie wird erstmalig die Lebensqualität von Patienten mit Prostatakarzinom mit einem weltweit einheitlichen Patientenfragebogen gemessen.

Das „Prostate Cancer Outcomes“ Projekt will dazu beitragen, die physische und psychische Gesundheit von Männern, die wegen eines lokalen Prostatakarzinoms behandelt werden, zu verbessern. In diesem Projekt sollen in Kliniken aus einer Vielzahl von Ländern systematisch klinische und patientenseitig berichtete Endpunkte (sog. „Patient Reported Outcomes – PROs“) zum lokal begrenzten Prostatakarzinom gemessen und (anonym) verglichen werden. Dabei nutzen alle teilnehmenden Kliniken prospektiv einen einheitlichen Datensatz, der zur Messung der patientenseitig berichteten Endpunkte den „EPIC-26“, einen international etablierten Fragebogen zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, beinhaltet. Darüber hinaus werden weitere Variablen gemessen, die diese Endpunkte beeinflussen können. Diese Variablen werden annähernd vollständig bereits im Rahmen der DKG-Zertifizierung von den Zentren berichtet. Neben dem Wissenstransfer zwischen den teilnehmenden Zentren geht es auch um die Verbreitung dieses Wissens über diesen Kreis hinaus.

Aktuell beteiligen sich neben deutschen Kliniken ausgesuchte (Spitzen-) Zentren aus Australien, den USA, dem Vereinigten Königreich, Dänemark, Finnland, den Niederlanden und weiteren Ländern an der Studie. Ein weltweites Data Coordination Center (University of California, Los Angeles und Monash University, Melbourne) wird die Daten aus den teilnehmenden Kliniken sammeln, analysieren und allen Kliniken anonymisiert zur Verfügung stellen.

In dieser Studie wird das von den Patienten berichtete Behandlungsergebnis erstmalig in dieser Größenordnung international verglichen. Deshalb ist Ihre Teilnahme an diesem Projekt so wichtig. Durch Ihre Rückmeldung kann die Qualität der Behandlung des Prostatakrebses verbessert werden.

Quelle: www.pco-study.com

Beratung und Betreuung

Wir bieten unseren Patienten ein umfassendes Unterstützungsangebot, was Ihnen während und nach Ihrer Behandlung zur Seite steht. Dazu zählen psychoonkologische und psychosoziale Betreuung, Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe sowie Beratungen durch unseren Sozialdienst. Ebenfalls bestehen Kooperationen mit Rehabilitationskliniken.

Eine Übersicht zu den verschiedenen Angeboten finden Sie hier.

Medizinisches Team


Portrait: Prof. Dr. med. Jan Fichtner

Prof. Dr. med. Jan Fichtner

Leitung Prostatakarzinomzentrum

Facharzt für Urologie

Portrait: Jens-Peter Klask

Jens-Peter Klask

Zentrumskoordination

Facharzt für Urologie

Kontakt

Johanniter Krankenhaus Oberhausen

Prostatakarzinomzentrum Oberhausen-Niederrhein
Steinbrinkstraße 96a
46145 Oberhausen
Tel.: 0208 697-4501

Borad Gemeinschaftspraxis für Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie

Standort Dinslaken
Kreuzstr. 28
46535 Dinslaken
Tel.: 02064 6099-4888
Fax: 02064 6099-94800
info@borad.de
www.borad.de

Sprechstunden

Zur Abklärung eines Verdachtsbefundes bieten sowohl die niedergelassenen Urologen, als auch die Klinik für Urologie Sprechstunden zu Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten an. Termine vereinbaren Sie bitte unter den angegebenen Telefonnummern.

Nachsorgeuntersuchungen
Die Nachsorge wird in der Praxis eines niedergelassenen Urologen des Zentrums durchgeführt. Nach einer Behandlung im Prostatakarzinomzentrum Oberhausen Rhein-Ruhr erhält jeder Patient eine Patientenmappe mit allen wichtigen Befunden und Ergebnissen. Durch diese persönliche Krankenakte kann sich jeder nachbehandelnde Arzt über die Erkrankung, Behandlung und Therapie umfassend informieren. Doppeluntersuchungen und damit verbundene unnötige Belastungen für den Patienten, sowie zusätzliche Kosten werden so vermieden.

Zweitmeinung
Jeder Patient hat das juristisch festgelegte Recht, sich eine zweite Meinung einzuholen, auch wenn keine Zweifel an der Diagnose oder Therapie bestehen. Für die Einholung einer Zweitmeinung in unserer Sprechstunde brauchen Sie eine Überweisung von Ihrem Urologen, außerdem eine Kopie Ihrer Unterlagen. Eine Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse, auch für die Kostenerstattung, ist dabei hilfreich.