Not-OP erfolgreich: Evangelisches Klinikum Niederrhein rettet Patienten mit Speiseröhrenriss

Pressemitteilung: Nach intensiver medizinischer Behandlung verlässt Arno Fischer Mitte Juli 2025 erleichtert das Evangelische Klinikum Niederrhein. Eine lebensbedrohliche Verletzung der Speiseröhre, das sogenannte Boerhaave-Syndrom, hätte ohne schnelles und spezialisiertes Handeln tödlich enden können. Das engagierte Ärzteteam des Klinikums rettete ihm jedoch durch eine Operation das Leben.

Der dramatische Notfall ereignete sich Anfang März (6.3.2025), als Arno Fischer aus Mülheim an der Ruhr beim Abendessen plötzlich heftig husten musste. Der Husten ließ nicht nach, und kurz darauf folgten heftige, stechende Schmerzen im Brustkorb. Innerhalb kürzester Zeit verschlechterte sich der Zustand des 67-Jährigen so dramatisch, dass er in ein Mülheimer Krankenhaus eingeliefert wurde. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte führten dort umgehend eine Computertomographie (CT) durch, die freie Luft im Brustkorb zeigte. Dieser Befund deutete auf eine Perforation der Speiseröhre hin. Trotz der zügigen Erstdiagnostik war eine spezialisierte chirurgische Behandlung vor Ort nicht möglich. Herr Fischer wurde zur weiterführenden Versorgung gegen 22 Uhr notfallmäßig an das Evangelische Klinikum Niederrhein in Duisburg-Fahrn verlegt.

Dr. Maleen Ring, Assistenzärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, hatte zu diesem Zeitpunkt 24-Stunden-Dienst und zögerte nicht, den Patienten aufzunehmen. Eine durchgeführte Notfall-Ösophagogastroduodenoskopie offenbarte das vollständige Ausmaß der Verletzung. Der untere Teil der Speiseröhre war nahezu vollständig gerissen, entsprechend einem sog. Boerhaave-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine spontane Perforation der Speiseröhre, die häufig durch einen plötzlichen, starken Druckanstieg verursacht wird. Ohne sofortige medizinische Behandlung verläuft diese seltene Erkrankung fast immer tödlich. Die Sterblichkeitsrate kann bei bis zu 90 Prozent liegen.

„Es war eine absolute Notfallsituation, in der jede Minute zählt. Wir mussten unverzüglich handeln, um das Leben von Herrn Fischer zu retten“, erklärt Dr. Maleen Ring. Entsprechend wurde in derselben Nacht vom Team der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie eine Notoperation durchgeführt. Dabei wurde der gerissene Bereich der Speiseröhre entfernt, eine Halsfistel angelegt und eine PEG-Sonde zur Ernährung des Patienten eingesetzt.

Die Operation verlief erfolgreich, dennoch folgten mehrere Wochen Betreuung auf der Intensivstation. Ende Juni 2025, nach einer langen Genesungsphase, wurde Arno Fischer schließlich ein zweites Mal operiert. „Bei diesem Eingriff haben wir den fehlenden Teil der Speiseröhre durch ein Stück Dickdarm ersetzt, um die Kontinuität des Verdauungstraktes wiederherzustellen. Herr Fischer hat auch diesen komplexen Eingriff hervorragend gemeistert“, erläutert Frau Dr. Maleen Ring.

Mitte Juli konnte Arno Fischer das Krankenhaus verlassen. Die schnelle, koordinierte und fachlich hochqualifizierte Behandlung im Evangelischen Klinikum Niederrhein ermöglichte es ihm, eine äußerst seltene und lebensgefährliche Erkrankung erfolgreich zu überstehen.

Foto: Arno Fischer (2. v. l.) mit dem Team, das ihm in einer medizinischen Ausnahmesituation zur Seite stand: Priv.-Doz. Dr. med. Bernhard Dreuw (li.), Leitender Oberarzt, Natascha Simic (2. v. r.), Pflegedienst, und Dr. med. Maleen Ring (re.), Assistenzärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Evangelischen Klinikum Niederrhein.

Journalistenkontakt:
Astrid Menz
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Evangelisches Krankenhaus BETHESDA zu Duisburg GmbH
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