Pressemitteilung: Das Herzzentrum Duisburg ist Teil einer europaweiten, multizentrischen Studie, die neue Behandlungsansätze für Menschen mit Herzschwäche und Vorhofflimmern untersucht. Unter der Leitung des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC) beteiligen sich 70 Kliniken aus ganz Europa an der klinischen Untersuchung „CABA-HFPEF-DZHK27“. Ziel ist es, zu klären, ob eine Katheterablation bei Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern wirksamer ist als die bisherige medikamentöse Standardtherapie.
Herzschwäche (Herzinsuffizienz) gilt mit rund 2,5 Millionen Betroffenen als Volkskrankheit und zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Fast ein Drittel dieser Patientinnen und Patienten leidet zusätzlich an Vorhofflimmern. Bei dieser Herzrhythmusstörung ist das Risiko für Schlaganfälle deutlich erhöht.
Die Katheterablation ist ein etabliertes Verfahren, bei dem über einen Katheter krankhafte Erregungsherde im Herzen gezielt verödet werden, um das Vorhofflimmern zu unterbrechen. Ob dieses Verfahren speziell bei Patientinnen und Patienten mit einer sogenannten „Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfunktion“ (HFpEF) langfristig die Prognose verbessert, soll die DHZC-Studie erstmals untersuchen. Bei dieser Form der Herzschwäche pumpt das Herz zwar noch ausreichend Blut in den Körper, der Herzmuskel ist jedoch verhärtet. Die Folgen sind Luftnot und schnelle Erschöpfung und das, obwohl die Pumpkraft scheinbar noch normal ist. Diese Patientengruppe macht inzwischen mehr als die Hälfte aller Herzinsuffizienz-Erkrankungen aus, dennoch gibt es bislang kaum wirksame Therapien, die den Krankheitsverlauf entscheidend verbessern.
„Wir betreuen bei uns viele Menschen mit Herzschwäche und Vorhofflimmern. Umso wichtiger ist es, dass wir uns mit unserer Expertise an dieser großen internationalen Studie beteiligen, um Antworten auf eine zentrale medizinische Frage zu finden“, erklärt Prof. Dr. med. Wolfgang Hartmut Schöls, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Elektrophysiologie am Herzzentrum Duisburg.
Auch Dr. med. Ute Ruprecht, Leitende Oberärztin im Fachbereich Elektrophysiologie, sieht in der Studie einen wichtigen Fortschritt: „Die Kombination aus Herzschwäche und Vorhofflimmern schränkt die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten oft stark ein. Durch die Studie können wir ihnen den Zugang zu innovativen Therapien ermöglichen.“
Am Herzzentrum Duisburg wird die Studie von Dr. Ute Ruprecht und Dr. Wim Aanhaanen, Oberarzt im Fachbereich Elektrophysiologie, betreut. Erste Patientinnen und Patienten konnten bereits in die Studie eingeschlossen werden.
Die Studie wird vom Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC) mit insgesamt 3,2 Millionen Euro gefördert und erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahren. Studienleiter ist PD Dr. med. Abdul Shokor Parwani, Leiter der Elektrophysiologie am Deutschen Herzzentrum der Charité in Berlin. Insgesamt sollen europaweit rund 1.550 Patientinnen und Patienten teilnehmen. Das Herzzentrum Duisburg ist eines der beteiligten Prüfzentren.
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