Patienteninformationen

Endoskopie und Sonographie

Im Bereich für diagnostische und therapeutische (interventionelle) Endoskopie und Sonographie werden jedes Jahr über 5000 Untersuchungen durchgeführt.

Ein großer Anteil hiervon entfällt auf die Bronchoskopie (Darstellung der Atemwege und Bronchien mittels flexiblem, ggf starrem Endoskop), die mit modernster flexiblen Videoendoskopen betrieben wird. Bei therapeutischen Eingriffen (z.B. Laser) können die Eingriffe in komplett starrer Technik durchgefürt werden.

Zur Diagnostik des Bronchialcarcinoms und zur Frage der Tumorausbreitung und Operabilität wird seit 2001 der Endobronchiale Ultraschall (EBUS) durchgeführt. Die Abteilung zählt in diesem Bereich zu den führenden Zentren Deutschlands.

Beim EBUS wird eine Ultraschallsonde durch den Arbeitskanal des Bronchoskopes vorgeführt. Anschließend können mittels Ultraschall die die Trachea und Bronchien umgebenden Strukturen (z.B. Tumoren, Lymphknoten) dargestellt und gezielt mittels Transbronchialer Nadelaspiration punktiert werden.
Interventionell setzen wir zur Behandlung endobronchialer tumorbedingter oder narbiger Einengungen der Bronchien oder der Luftröhre therapeutisch die Argon Plasma Koagulation, Laser- und sei neustem Kyro(Kälte)therapie ein.

Zur Ergänzung der endoskopischen Diagnostik steht darüber hinaus eine Röntgeneinheit zur Durchführung von transbronchialen durchleuchtungsgestützten Biopsien und Bronchographien zur Verfügung. Mittels bronchographischer Untersuchung kann zum Beispiel die Dichtigkeit eines Bronchusstumpfes nach vorausgegangener Lungenoperation überprüft werden.
Ferner besteht die Möglichkeit der Bronchusblockade bei ausgeprägten endobronchialen Blutungen.

Zur Diagnostik und Therapie suspekter Befunde der Pleura führen wir Thorakoskopien in Lokalanästhesie durch. Bei Nachweis eines bösartigen Pleuratumors mit malignem Erguss, kann eine sofortige Pleurodesebehandlung (Verklebung der Pleurablätter zur Unterdrückung einer erneuten Flüssigkeitssekretion) erfolgen.

Da der Abteilung für Bronchial- und Lungenheilkunde auch weitestgehend die internistische Diagnostik des Ev. und Johanniter-Krankenhauses Oberhausen obliegt, werden in großer Zahl Abdomen-, Schilddrüsen- und Halssono-graphien sowie duplexsonographische Untersuchungen der Gefäße  durchgeführt (mehr als 3000 Untersuchungen im Jahr). Ein Schwerpunkt der sonographischen Diagnostik liegt aufgrund des Überwiegens pulmonaler Krankheitsbilder mit kardialer Beteiligung im Bereich der Thoraxsonographie und Echokardiographie (jährlich über 1300 Untersuchungen). Diagnostisch und therapeutisch verfügen wir über eine große Erfahrung in der perthorakalen und pleuralen Punktion suspekter Herde und in der Anlage von Thoraxdrainagen.

Im Rahmen der übrigen internistischen Diagnostik werden Gastroskopie und Beckenkamm-Biopsie routinemäßig durchgeführt. Darüber hinaus verfügen wir über die Möglichkeit der Langzeit-pH-Metrie-Messung (Messung des Säurespiegels in der Speiseröhre), der eine immer größere Bedeutung in der Differentialdiagnostik unklarer Atemnot und  Hustens zukommt.

Für die Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen besteht darüber hinaus die Möglichkeit der endoskopischen Beurteilung des oberen Respirationstraktes mittels der Laryngoskopie.

Die Heimbeatmung

Wer oder was?

Damit der Körper Sauerstoff aufnehmen und Kohlendioxid abgeben kann, müssen beide Kompartimente des respiratorischen Systems funktionieren: die Lunge als gasaustauschendes Organ und die Atempumpe als Ventilationsorgan, das die Luft in die Lunge hinein- und wieder heraustransportiert. Zur  Atempumpe gehören das Atemzentrum im Gehirn, zentrale und periphere Nerven, knöcherner Thorax und Atemmuskulatur.

Bei bestimmten Erkrankungen besteht eine dauerhafte Überbeanspruchung oder Erschöpfung der Atempumpe. Dies führt zu einer unzureichenden Atmung mit Sauerstoffunterversorgung und Anstieg des Kohlendioxid im Blut, zur ventilatorischen Insuffizienz.

Die dann auftretenden Beschwerden sind unter anderem  Müdigkeit, Leistungsschwäche, Konzentrations- und Schlafstörungen, morgendliche Kopfschmerzen und Luftnot.

Heimbeatmung ist die künstliche Beatmung zur Unterstützung oder vollständigen Entlastung der Atempumpe. Sie wird zu Hause ohne ärztliche Hilfe durchgeführt und auch Selbstbeatmung genannt.
Die ist klein und handlich. Viele Patienten nehmen sie sogar auf weite Reisen mit.
Die erfolgt über einen Schlauch und eine Nasen- oder Mund/Nasenmaske (nichtinvasiv), die der Patient bei Bedarf selbst auf- und absetzen kann, seltener auch invasiv über ein Tracheostoma. In der Klinik wird die richtige Anwendung erlernt und die Behandlung regelmäßig überprüft.

Die beträgt täglich sechs bis zwölf Stunden und erfolgt im allgemeinen während des Schlafes. Während der Beatmung erholt sich die überlastete Atemmuskulatur, so dass der Patient tagsüber belastbarer und mobiler ist und weniger Luftnot verspürt.

Die Heimbeatmung findet Anwendung, wenn die Atempumpe kritisch hoch belastet ist und die völlige Erschöpfung droht. Dieser Zustand kann neben den Krankheitszeichen durch spezielle  Messverfahren des Kohlendioxidgehaltes im Blut ( Blutgasanalyse, nächtliche Kapnographie) und Lungenfunktionsuntersuchungen bestimmt werden.

Das Krankheitsspektrum ist weit gefächert, weil Störungen auf allen Funktionsebenen der Atempumpe zu einer ventilatorischen Insuffizienz führen können. In Frage kommen u.a. Erkrankungen des Atemzentrums, Nerven- und Muskelerkrankungen, hohe Querschnittsyndrome, schwere Thoraxdeformationen einschließlich Wirbelsäulenverkrümmungen und Operationsfolgen, ausgeprägte Rippenfellschwarten sowie Lungen- und Atemwegserkrankungen.

Warum?Der Krankheitsverlauf wird günstig beeinflusst. Die Lebensqualität bessert sich insbesondere durch eine erhöhte Mobilität, und für die meisten Erkrankungen ist ein Lebensverlängerung bewiesen. Wie groß der Nutzen für den einzelnen ist, hängt von der Grunderkrankung ab. Nebenwirkungen sind gering. Hin- und wieder treten Blähungen auf, die sich aber zurückbilden.WirIm Johanniter Krankenhaus Oberhausen wird diese Therapie seit zwei Jahren angeboten. Innerhalb der Abteilung Lungen- und Bronchialheilkunde stehen sechs Betten für die Heimbeatmung zur Verfügung, die zusammen mit dem Schlaflabor eine eigene Station bilden. Hier werden die Patienten unter ständiger Aufsicht zunächst tags, dann nachts an die Beatmungstherapie gewöhnt und mit den Geräten vertraut gemacht.Die Ausgabe der Beatmungsgeräte erfolgt zunächst grundsätzlich leihweise. Während einer Kontrolluntersuchung drei Monate später wird über die endgültige Verordnung entschieden. Die   übernehmen die häusliche Geräteeinführung und die technische Überwachung der Geräte.Weitere Informationen Hotline ins Johanniter: Telefon: 0208-697-4212 Arbeitsgemeinschaft Heimbeatmung und Respiratorentwöhnung e.V., Ev. Krankenhaus Göttingen-Weende, Pappelweg 5,  37120 Bovenden-Lenglern, Tel.: 05593-8020, Fax: 05593-802201 www.heimbeatmung.de Deutsche Atemwegsliga e.V., Burgstr. 12, 33175 Bad Lippspringe, Tel.: 05252-933615

Das Schlaflabor

Diese Einrichtung zur Diagnostik und Therapie von Schlafstörungensowie deren Begleiterkrankungen, insbesondere von schlafbezogenen Atmungsstörungen besteht seit 1994 und ist durch die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin akkreditiert. An sieben polysomnographischen und einem polygraphischen Untersuchungsplätzen werden jedes Jahr über 800 Patienten untersucht und behandelt. Bei den Schlaflaborzimmern handelt es sich um gemütliche, klimatisierte Einzelzimmer, die zum großen Teil eine Toilette und Dusche besitzen.Zur umfassenden Diagnostik stehen ein HNO-, ein neurologischer,ein kieferchirurgischer sowie ein psychiatrisch-psychotherapeutischer Konsiliardienst der Kliniken im Haus und in benachbarten Praxen zur Verfügung. Es besteht die Möglichkeit der pupillographischen Messung der Schläfrigkeit sowie der Vigilanztestung.Die das Schlaflabor betreuenden Ärzte besitzen seit langem den Qualifikationsnachweis Somnologie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, das Schlaflabor nimmt an regelmäßigen Qualitätskontrollen durch die Fachgesellschaft teil, die Ärzte sind selbst auch als Gutachter im Rahmen dieser Qualitätskontrolle tätig.Falls Beschwerden im Sinne einer schlafbezogenen Atmungsstörungvorliegen (Tagesmüdigkeit, Einschlafneigung, unregelmäßiges Schnarchen, beobachtete Atemstillstände im Schlaf, Hypertonie, Schlaganfall, koronare Herzerkrankung), kann der Hausarzt zunächst eine “Screening-Untersuchung” veranlassen, die in der Regel beim niedergelassenen Lungenfacharzt oder HNO-Arzt ambulant über eine Nacht hin durchgeführt werden kann. Da leider Wartezeiten auf einen Platz im Schlaflabor von bis zu 2 Monaten bestehen, entscheidet das Ergebnis dieser Erstuntersuchung über die Dringlichkeit der Aufnahme. Schwer kranke Patienten oder Patienten, die beruflich ein Fahrzeug führen oder eine Maschine bedienen, werden ggf. schon nach wenigen Tagen in einen frei werdenden Platz im Schlaflabor aufgenommen. Während der Wartezeit sollte schon eine Hals-Nasen-Ohren-ärztliche Untersuchung durchgeführt werden. Die Terminvereinbarung kann unter 0208 697-4212 ( Frau Preiß ) erfolgen.Es stehen sämtliche therapeutische Verfahren der Schlafmedizin zurVerfügung, im Falle einer schlafbezogenen Atmungsstörung die sog.Stufentherapie, hier seien insbesondere schlafhygienische und verhaltenstherapeutische Empfehlungen erwähnt, das Lagetraining imFalle eines lageabhängigen Schlafapnoesyndroms sowie nächtlichenasale Beatmungsformen wie nCPAP und nBiPAP. Hierbei wird durch einen kontinuierlichen bzw. atemsynchronen Luftfluss über eineNasenmaske eine “Schienung” der im Schlaf erschlafften Atemwege, insbesondere im Rachenraum erreicht. Da hierdurch Schnarchen, Atempausen und Weckreaktionen in der Regel vollständig beseitigt werden, fühlt man sich unter der Therapie in den meisten Fällen “wie neu geboren”, die hohen Risiken des Schlafapnoesyndroms einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu bekommen, oder eine Hypertonie zu entwickeln, werden erheblich reduziert. Die Durchführung dieser unkomplizierten und nebenwirkungsarmen Therapie wird im Schlaflabor ausführlich demonstriert und geübt. Die Kosten der Therapie, insbesondere die der Geräte werden von den Krankenkassen übernommen, von den Privatkassen zumindest teilweise.Für die Diagnostik und Therapie ist in der Regel ein Aufenthalt im Schlaflabor für etwa 2 bis 3 Nächte erforderlich.