Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
bei Ihnen wurde entweder Ihr Knie- oder Ihr Hüftgelenk durch ein Kunstgelenk (Endoprothese) ersetzt. Um Sie auf die Entlassung vorzubereiten, möchten wir Ihnen die wichtigsten Punkte kurz zusammenfassen.
Im Anschluss an die Entlassung aus dem Krankenhaus folgt eine dreiwöchige rehabilitative Maßnahme, die ambulant oder stationär in einer von Ihrem Kostenträger zugelassenen Einrichtung durchgeführt wird.
Bei der Antragstellung werden Sie vor und während Ihres Krankenhausaufenthaltes von unseren Sozialdienstmitarbeitern und den Sekretärinnen unterstützt.
Sie erhalten bei der Entlassung alle für den weiterbehandelnden Facharzt notwendigen Informationen (Arztbrief mit Heilverlauf, Besonderheiten, Empfehlungen, Röntgenbilder) und für Ihre Unterlagen einen Endoprothesen-Pass.
In diesem Endoprothesen-Pass sind alle wichtigen Daten über Ihr künstliches Gelenk vermerkt, die bei späteren Eingriffen (zum Beispiel Austausch von Verschleißteilen) auch nach vielen Jahren noch wichtige Informationsquellen für den Operateur sind. Bewahren Sie diesen Pass bitte sorgfältig auf und nehmen ihn auf Reisen mit.
Nach Entlassung aus dem Krankenhaus nehmen Sie bitte wie verordnet Ihre Medikamente ein und führen Sie die Thromboseprophylaxe (i.d. Regel Spritzen) fort. Sie können weiter nach den Anweisungen der Physiotherapeuten trainieren.
Die Fahrt zu Ihrer Reha-Klinik und zurück nach Hause wird bei Bedarf von einem Fahrdienst durchgeführt.
In der ambulanten/stationären Reha-Einrichtung werden Sie von Ihrem Reha-Arzt betreut und erhalten intensive Krankengymnastik sowie weitere Anwendungen.
Wenn die ambulante Reha-Maßnahme abgeschlossen ist bzw. nach Entlassung aus der Reha-Klinik werden Sie von Ihrem Orthopäden oder Chirurgen weiter betreut.
Nehmen Sie bitte die empfohlenen Kontrolltermine nach der Operation wahr (nach 3, 6, 12, 24, 48 und 60 Monaten), auch wenn Sie weitestgehend beschwerdefrei sind. Nur dann kann Ihr behandelnder Arzt frühzeitig feststellen, ob weitere Anwendungen erforderlich sind oder gegebenenfalls weitere Maßnahmen veranlasst werden müssen.
Während der ersten 3 Monate nach Ersatz des Hüftgelenkes durch eine Hüftprothese sollten Sie eine Außendrehung des betroffenen Hüftgelenkes sowie eine Beugung über 90° vermeiden. Meiden Sie bitte niedrige Sitzgelegenheiten und lassen Sie sich bei niedrigen Toiletten eine Toilettensitzerhöhung verordnen. Beim Ankleiden sind Schuh- und Strumpfanzieher als Hilfsmittel empfehlenswert.
Bei Ersatz des Hüftgelenkes durch eine zementfreie Hüftprothese empfehlen wir Ihnen an der betroffenen Seite eine Teilbelastung von 20 kg für 4 Wochen nach der Operation an Unterarmgehstützen.
Nach Ersatz des Kniegelenkes kann eine normale Belastung des Kunstgelenkes ohne Einschränkungen der Bewegung erfolgen.
Einige Monate nach dem Gelenksersatz können Sie Ihrer gewohnten Aktivität wieder nachgehen. Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren, Spazierengehen oder Skilanglauf erhöhen die Lebensdauer Ihres Kunstgelenkes und sind zu bevorzugen.
Falls darüber hinaus noch Fragen bestehen sollten, stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team des EndoProthetikZentrum-Niederrhein